Ausgsteckt is im Veltliner Land - Weinreise Österreich - Die Wachau

Ein besonders schönes Fleckerl Österreich möchte mir mal wieder nicht aus dem Sinn gehen. Für zwei Tage reisen wir ins Weltkulturerbe "Wachau" und erleben dabei zeitlose Romantik, bodenständiges Essen (zu sympathisch günstigen Preisen) und kosten dabei Steinfeder, Federspiel und Smaragd. Diese drei exquisiten Namen dürfen nur die allerbesten Weine der "Vinea Wachau" tragen und beschreiben damit den vielschichtigen Charakter des berühmten Grünen Veltliners.

Weinreise Wachau - get hungry! on tour

1. WOHIN genau?

Am besten lässt man sich vom Herzen der Wachau im Sturm erobern: Weißenkirchen. Klein, fein und malerisch bis in die letzte Ecke, liegt es dort, wo die Donau eine Schleife zieht. Wer im idyllischen Örtchen kein Quartier mehr bekommt, der weicht nach Spitz oder Dürrenstein aus. Die ebenso beliebten Wein-Dörfer liegen alle dicht beieinander und eignen sich für Tagesausflüge per Rad oder Auto. Wer Wein verkostet, nützt natürlich das Angebot von Heurigen-Taxis, die einen shutteln.

Apropos AuSflug:

Nebst Burgen, Klöster, Steinhäuser und Gassen, die beinahe unversehrt seit Jahrhunderten entlang der silbrigen Donau schlummern, sollte man auch das benachbarte Kamptal besuchen. Im beeindruckenden "Loisium" wird 900 Jahre Weinmachergeschichte zeitgeistig erlebbar gemacht und beeindruckt in einer architektonischen Meisterleistung, samt unterirdischer Keller-Labyrinthe und modernen Produktionshallen. Man lernt, staunt und verkostet.

2. Die Heurigen

Kommen wir direkt zum schönsten Teil der Wachaureise: Die Heurigen. Das sind, für alle die es nicht wissen, kleine Hofschanken, bei denen man Wein aus dem eigenen Anbau verkosten kann und mit klassischen österreichischen Schmankerl verwöhnt wird. Die gibt es aber nur "kalt" und nur dort wo "Aug'steckt is': Saure Wurst, Kümmelbraten, Brettljause, Liptauer, Hausgeselchtes uvm. Eine ideal deftige Unterlage für feucht-fröhliche und sehr günstige Weinabende (1/8 ab € 1,20).

Ein heißer Tipp in Weißenkirchen ist der Heurige der Familie "Trautsamwieser". Dort muss man sich jedoch rechtzeitig einen Tisch unter der Wein-Laube reservieren. 

Ein heißer Tipp in Weißenkirchen ist der Heurige der Familie "Trautsamwieser". Dort muss man sich jedoch rechtzeitig einen Tisch unter der Wein-Laube reservieren. 

3. Wissenswertes über Grünen Veltliner 

Wie eingangs erwähnt, ist die Wachau vor allem für den Grünen Veltliner (Weißwein) weltbekannt. Ausgebaut wird er im trockenen Trio:

  1. So sanft wie das Federgras der Weinhügel, kommt auch der "Steinfeder" als luftigest Variante mit maximal 11% Vol ins Glas.

  2. Etwas ausgereifter und fruchtbetonter folgt bis zu 12,5% Vol der "Federspiel" und erinnert an fühere Falkenjagden in der Region.

  3. Mit einer kraftvollen Note, ab 12,5% Vol, trifft der strohgelbe und geschmacklich dichte "Smaragd" auf Kenner-Zungen. Grün schimmernde Eidechsen verhelfen ihm dabei zum edlen Namen. Die wohnen nämlich zwischen Wachauer Lösböden und dichten Rebstöcken.

Grüner Veltliner - Steinfeder

4. SÜSSE DelikatesseN 

Das charmante Weintal in Niederösterreich hält noch weitere Spezialitäten parat. So kultiviert man nebst Wein, auch die Marille. Die wandert aber nicht nur in Form von Promille in Flaschen oder süß marmeladig auf Frühstückssemmeln, sondern vor allem in dicke Knödel. Gewälzt werden sie in zuckrig, goldbraunen Butterbröseln, und haben schon so manches Food-Koma ausgelöst. Aber zum Glück gibt es ja das kleine Marillen-Schnapserl, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. 

Zusatz-TIPP: Waldviertel und Mohnzelten

Auf Wachauer Speisekarten, beim Heurigen und auf dem Frühstücksbuffet findet man auch die ungewöhnlich klingenden "Mohnzelten" oder "Mohnzuzler". Das sind traditionelle Backwaren aus dem nördlich benachbarten Waldviertel. Die runden Kartoffelteig-Krapfen, mit ihrer saftig-süßen Powidl-Mohn-Füllung, verführen aber nicht nur die Mohn-Liebhaber, sondern bezirzen jeden, der sie mal probiert hat. Das verspreche ich an dieser Stelle hoch und heilig!

Beinahe Pflicht ist daher ein Ausflug ins Waldviertler Mohndorf (ca. 40 Autominuten von Weißenkirchen entfernt). Mitte Juli wird dort die rot-rosa Graumohn-Blüte zum optischen Highlight und bleibt Genuss-Reisenden garantiert als -mystisch, einmalig schönes Erlebnis- in Erinnerung. 

Bis zum nächsten Ma(h)l!

Andrea