Harmony Kitchen

View Original

15-Minuten-Hit: Zarte Hühnerbrust in Weinbrand-Sahne-Sauce

Weißer Saucenklassiker

Mir persönlich macht eine helle, leichte Sauce oftmals mehr Spaß als die kräftig dunkle. Liegt vielleicht daran, dass ich nicht so gerne rotes Fleisch esse und daher seltener die Gelegenheit nütze, um mit Portwein, Rinderbrühe und zig Feinheiten einen perfekt reduzierten Jus aus den Händen zu jonglieren. Wobei stundenlang rumköcheln, bis “Sonntagsbratengeschmack” auf dem Löffel explodiert, natürlich alles bereithält, was man als Hobbykoch von seinem Hobby eben erwartet: Abschmecken, Würzen, zigmal Justieren und sich am Ende selber stolz auf die Schulter klopfen, was da einmalig Gutes im Töpfchen entstanden ist. Sinnig, spaßig, stimmig, aber für den Alltag eher nichts. In meinem Hit-Repertoire habe ich daher dieses 15-Minuten-Weinbrand-Hühnchen. Butterzart komponiert aus glasig geschmorten Zwiebeln, Senf, Hühnerfond, einem Schuss Metaxa und natürlich Sahne. Simpel, klassisch und die perfekte Sauce für herrlichen Mischmasch auf dem Teller.

Vorm Hühnchenbraten haben viele oft Respekt und sind unsicher wie lange es genau braucht, damit das Filet schön durch, aber nicht trocken ist. Dabei ist es wirklich nicht so schwierig. Ich halte mich immer an das Fleisch-Gewicht und meine "ZWEIER-REGEL". Man kauft ca. 200-220 g schwere Hühnerbrüste. Diese werden links und rechts 2 Minuten scharf gebraten, kommen danach entweder bei 160° C Umluft für 2 x 6 Minuten (je Seite) in den Backofen oder ich brate sie in der Pfanne fertig und lasse sie 2 x 6 Minuten pro Seite im Fond oder in einer Sauce bei mittelstarker Hitze gar ziehen. Um ganz sicher zu gehen, schneidet man nach den 12 Minuten eine Brust in der Mitte an und wenn sie noch rosa ist, wird das Fleisch weitere 2 Minuten länger der Hitze überlassen. Dann aber schnell raus damit und schräg tranchiert auf die Teller.


Das brauchst du für "Hühnerbrust in Weinbrand-Sahne-Sauce für 2 Personen"

  • 2 x 220 g Hühnerbrust
  • 1 kleine Gemüsezwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 EL Senf (z.B. Estragon-Senf)
  • 100 ml Weinbrand (Metaxa, Cognac, o.ö. - Alternativ auch Marsala)
  • 300 ml Hühnerfond (Brühe)
  • 100 ml Sahne
  • Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 10 g Maisstärke/Saucenbinder
  • 2 EL Olivenöl
  • Plus 160 g Beilage nach Geschmack - Reis, Nudeln etc.

So geht's:

  1. Zwiebeln fein würfeln, Knoblauch dünn blättrig schneiden.
  2. Hühnerbrust waschen und mit Küchenpapier ganz trocken tupfen.
  3. Das Fleisch beidseitig mit Senf bestreichen und salzen.
  4. In einer Pfanne Öl erhitzen und Hühnerbrust 2 Minuten pro Seite anbraten, bis sich eine resche Farbe abzeichnet.
  5. Zwiebeln und Knoblauch dazugeben und am Pfannenrand glasig mitdünsten.
  6. Nun alles mit Weinbrand ablöschen (es sollte zischen, dann lösen sich die Röstaromen vom Pfannenboden. Mit einem Kochlöffel noch leicht abschaben.)
  7. Jetzt mit Hühnerfond aufgießen, Deckel auf die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze 6 Minuten köcheln lassen.
  8. Nach 6 Minuten Deckel heben, Hühnebrust umdrehen und weitere 6 Minuten weiterbraten.
  9. Hühnerbrust aus der Pfanne nehmen, auf einem Teller rasten lassen und die Sauce final abschmecken. Dazu mit Sahne aufgießen und nach Geschmack justieren.
  10. Ist die Sauce zu flüssig kommt nun etwas Saucenbinder dazu. Diesen in etwas Wasser oder Suppe in einer Kaffeetasse anrühren und in die Sauce untermengen. Nach kurzer Zeit beginnt diese sich sämig einzudicken.
  11. Hühnchen zurück in die Pfanne legen und kräftig pfeffern. Noch einmal aufkochen lassen. Fertig.
  12. Fleisch ganz oder schräg geschnitten auf die Teller bringen.

Als Beilage und zum Zermantschen auf dem Teller passen:

Reis, Spiral- oder Bandnudeln, Cous-Cous oder Kartoffel-Püree. Das Kochen der Beilage muss natürlich geplant sein. Reis und Nudeln eignen sich dafür immer gut, da sie bestenfalls parallel zum Hühnchen kochen und somit alles zeitgleich fertig ist. Bei mir gab es diesmal übrigens keine Nudeln, sondern Gemüse…

Genauer gesagt, gestampfte “Schwarzwurzeln”. Die spargellangen Stängel erscheinen irgendwie viel zu selten auf meinem Kochradar - Ergo mußten sie dringend mit in den Einkaufskorb.

Wie kocht man Schwarzwurzeln?

So wie Spargel. Im Wasser oder gedämpft, im Backofen unter der Alufolie oder mit wenig Wasser zu Brei. Das ruppige, außen grob und haarige Herbst/Wintergemüse zuerst aber schälen -bestenfalls mit Küchenhandschuhen wegen dem Verfärben der Hände- dann in 2 cm lange Stücke schneiden und mit Salz-Wasser leicht bedeckt kochen (Die Flüssigkeit sollte dabei komplett verschwinden). Gemüse immer gut im Auge behalten und ab und zu umrühren, damit nichts am Topfboden anbrennt. Sind die Schwarzwurzeln nach ca. 10-15 Min. weich, werden sie anschließend mit einem ordentlichen Stück Butter grob zerstampft und mit Prise Muskat und (rotem) Pfeffer auf Pepp gewürzt - ähnlich wie Kartoffel-Püree.

Ob du sie -wie ich- zu Brei kochst oder alternativ doch knackig als Salat marinierst, bleibt dir natürlich selber überlassen. Schmecken tut die schwarz-weiße Wurzel in jedem Fall typisch herbstlich, leicht nussig und im Abgang feinherb kohlknollig - zusammengefaßt also ziemlich gut.

get hungry! Andrea


Für deine Pins