Pflaumen-Physalis-Mohn-Marmelade

Was wären Brötchen, Pfannkuchen oder Sachertorte nur ohne sie? Die Marmelade. Oder Konfitüre? Oder doch Gelee? Tatsächlich gibt es da seit der Konfitürenverordnung (wirklich jetzt!) von 1982 zuckersüße Unterschiede. Und weil die sich so locker flockig liest wie trocken Brot, hier mal die Übersetzung: 'Marmelade' darf sich jener Fruchtaufstrich nennen, der neben ordentlich Zucker Zitrusfrüchte enthält. Der Rest läuft unter dem Begriff Konfitüre. Wobei 'Konfitüre extra' mehr Obst enthält als 'Konfitüre'. 'Gelees' dagegen bestehen aus "Saft oder wässrigen Auszügen einer oder mehrerer Fruchtarten". Und Pflaumen sind nochmal die große Ausnahme. Aus denen wird selten Marmelade, Konfitüre oder Gelee gewonnen. Stattdessen kommt ihre eingedampfte Version als dickes, fruchtstückiges Mus daher.

Der große Geliertest

Wie weiß ich, ob die "streichfähige Zubereitung aus Zucker- und Fruchtarten" in die heißen Gläser abgefüllt werden kann? Mithilfe des Geliertests! Den macht man entweder auf einem kalten Teller und schaut wie's läuft. Oder man gibt, so wie wir es machen, den Löffel ab – und zwar ins Gefrierfach. Vor der großen Kochaktion zwei, drei Exemplare in den Tiefkühler tun. Wer glaubt, dass die eingekochte Fruchtmasse langsam fertig ist, steckt den eiskalten Löffel hinein. Bleibt auch der letzte Tropfen an ihm kleben, ist die Masse perfekt geliert. Rinnt noch etwas runter, muss man das Ganze kurz weiter kochen und ggf Zucker nachgeben. 

Der Ü18-Tipp

Für alle Schnapsdrosseln unter euch: Die Pflaumen- oder Zwetschgenkerne kann man vorzüglich weiterverwenden, indem man einen Likör mit ihnen ansetzt. Dafür 500 g Kerne mit 200 g Zucker und 700 ml Hochprozentigem (alles über 30% wie z.B. Vodka oder Korn) in eine Flasche geben. Deckel drauf, drei Monate warten. Das Ergebnis durch ein Sieb oder einen Filter kippen und sich im Anschluss einen hinter die Binde.Gemäßigt versteht sich!